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 Streicheleinheiten  für die Harfe 
 Geisenfeld  (zur) Auf ihrer ersten gemeinsamen Tournee machten Kiko Pedrozo und Hansi Zeller bei den Kulturtagen in Geisenfeld  Station und überzeugten als sympathisch verschmitztes Duo voll musikalischer  Energie.
 
  
  Bild:  Als Virtuosen an  ihren Instrumenten erwiesen sich Kiko Pedrozo und Hansi Zeller bei ihrem Konzert im Rathaussaal. - Foto: Zurek Bisher  Begleiter von Franz Benton, haben sich die beiden schon einen hervorragenden  Ruf verschafft, und so wurden die Organisatoren des Konzertabends vom  Besucherandrang regelrecht überrumpelt. In aller Eile mussten zusätzliche  Stühle aufgebaut werden und der Rathaussaal wurde bis zum letzten möglichen  Platz gefüllt.
 Als Wahl-Münchner  aus Paraguay gewann Pedrozo schnell die Herzen der Besucher und verzauberte mit  virtuosen Improvisationen und ungewöhnlichen Klängen das Publikum. Wenn er eine  Harfe umarmt, dann verschmilzt er mit ihr, tätschelt und streichelt sie  "wie eine Freundin", entlockt ihr eine Vielfalt an Harmonien. Sein  Publikum verführt er zum Träumen, erweckt wohlige Fantasien voller Romantik,  Emotion und Temperament. Und das alles, ohne Noten zu kennen – ein Glück  vielleicht, denn er täte sich wohl schwer, seine berauschendenTempi in  definierte Werte zu fassen. Manchmal ist man im Verlaufe dieses Abends dankbar,  dass das Trommelfell so viele Reize auf einmal verarbeiten kann, ohne zu  kapitulieren.
 In Hansi Zeller hat er dabei  einen Partner gefunden, der ihn perfekt ergänzt und das Klischee von der  "gleichen Wellenlänge" in musikalische Schwingungen umsetzt. Er  taucht in die Atmosphäre der Lieder ein, komplettiert sie, verwandelt sie.
 Da bekommt der Tango-Klassiker  "El Choclo" befreit von Patina und schmalziger Schmachterotik ganz  neuen Drive, Musette und Valse hingegen werden vom südamerikanischen Rhythmus  erfasst. Bei der Hommage an Almeria hört man die sanfte Brise, die das Meer  kräuselt, riecht die salzige Luft und sieht Sonnenstrahlen auf den Wellen  tanzen.
 Richtiggehend zum  Dahinschmelzen ist das "Schokofondue", dessen musikalischer Süße ein  Schuss "Hochprozentiges" den Reiz verleiht. Und beim Caminando  breitet sich urtümlich drängend die Wildheit des spanischen Flamenco vom Bauch  aus ins Gemüt.
 Dass die beiden  auf der Bühne sich selbst weit weniger ernst nehmen als die Musik, macht ihren  Auftritt zum Genuss. Nur wer sein Handwerk perfekt beherrscht, kann es so  scheinbar locker rüber bringen. Gracias und Vergelt’s Gott an das  latino-bajuvarische Duo, das zeigt, wie nah sich Südamerika und Bayern im  Grunde sind.
 Von Maggie  Zurek
 
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